Chemikalienmanagement

Sport und Freizeitgestaltung sind materialintensiv – viel davon ist aus Plastik und oftmals voller Schadstoffe. Es gibt Alternativen!

Ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils ist Sport. Aber es gibt einige versteckte Gefahren, die unserer Gesundheit schaden, anstatt sie zu fördern – gefährliche Chemikalien. Meistens sind sie nicht sichtbar und die gesundheitlichen Auswirkungen zeigen sich zum Teil erst nach Jahren.

Beim Sport wird unser Stoffwechsel beschleunigt und führt zum Schwitzen. Dabei kann unser größtes Organ – die Haut – verstärkt Chemikalien aufnehmen, welche sich in synthetischen Materialien, wie zum Beispiel in der Yogamatte befinden. Auch Trainings-Handschuhe, Fitnessbänder, Bälle und Matten sind typische Hilfsmittel für das Fitnesstraining und meistens aus Kunststoff bzw. Plastik, gefertigt. Dieses wird üblicherweise auf der Basis von fossilen Rohstoffen wie Erdöl hergestellt und mit chemischen Zusatzstoffen angereichert, um bestimmte Eigenschaften zu erlangen. Eine Gruppe der zugesetzten Stoffe sind Weichmacher (Phthalate). Sie tragen dazu bei Plastik weicher und flexibler zu machen – sie finden in Sportutensilien recht häufig Gebrauch.

Zum Beispiel werden Yogamatten oft aus PVC (Polyvinylchlorid = eine Plastikart) und Zusatzstoffen wie Phthalaten und Parabenen hergestellt, die eine hohe Konzentration an flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) enthalten. Diese können Kopfschmerzen, Schwindel, allergische Reaktionen, neurologische Probleme, Leber- und Nierenschäden, Krebs und möglicherweise sogar Fruchtbarkeitsstörungen verursachen. Um die Belastung mit diesen Chemikalien zu reduzieren, sollten Sie Ihre neue Yogamatte vor Gebrauch ausrollen, die Fenster öffnen und lüften, sodass sich zumindest einige Chemikalien verflüchtigen können. Sichere Alternativen zu herkömmlichen Yogamatten, stellen welche aus Bio-Baumwolle, Wolle, Kork, Jute, oder Naturkautschuk dar.

Auch in Springseilen, Pilates-Airpads, Hanteln und in vielen anderen verwendeten Geräten können sich gefährliche Stoffe verstecken.

Was können wir also tun, um uns zu schützen? 

Wir können natürliche Materialien verwenden, wann immer es möglich ist: Springseile mit Holzgriffen und Naturfaserseilen, Holz- oder Metallhanteln und ähnliches. Außerdem können wir bei Händler:innen und Hersteller:innen nachfragen, ob ein Produkt besonders besorgniserregende Stoffe enthält. Dafür eignet sich die App Scan4Chem.

Sportgeräte sind auch die, die für den Wassersport verwendet werden – Badekappen, Tauchhindernisse und -geräte, Schwimmnudeln und alle möglichen Arten von aufblasbaren Gummitieren oder anderen Gegenständen. Beim Öffnen der Verpackung solcher Utensilien tritt oft ein starker chemischer Geruch auf. Dies ist der erste Hinweis dafür, dass das gekaufte Gerät einige gefährliche Chemikalien enthalten könnte und dass Sie es gründlich auslüften lassen sollten. Aber noch wichtiger ist es, vor dem Kauf dieser Geräte zu überlegen – brauche ich sie wirklich?

In diesem Bereich wird die Verwendung biobasierter Kunststoffe erforscht und auch Verbraucher:innen sind zum Teil an den nachhaltig anmutenden Sportgeräten und Badeutensilien interessiert. Doch auch die biobasierten Kunststoffe sind nicht immer die Lösung, wenn es um gefährliche Chemikalien geht – die zugesetzten Additive bleiben häufig die gleichen.

Ergebnisse des Produkttests im Rahmen des europaweiten Projekts AskREACH:

Autorin: Kai Klein, kai.klein@bef.ee

Wenn du Fragen oder Feedback hast, sende gerne eine E-Mail an: chemieteam@bef-de.org

Themenseite: https://www.bef-de.org/plastik-kleidung/

Schützen Sie sich und die Umwelt – Machen Sie mit bei der #NonHazPlasticDiet! 

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