Türchen 12: Mythos Recycling

Die Ausgangssituation
Jedes Jahr werden durch die Herstellung und Verbrennung von Kunststoffen Unmengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre freigesetzt. Bis zum Jahr 2030 könnten diese Emissionen laut Schätzungen von Forschenden auf 1,34 Milliarden Tonnen ansteigen. Um disem Trend entgegenzuwirken, ist ein funktionierendes Recycling essenziell.
Ein genauerer Blick
Im Jahr 2021 sind in Deutschland 6,3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle angefallen, von denen tatsächlich 99,7 Prozent verwertet wurden. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass sie zu sekundären Rohstoffen und damit in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt wurden. Fast vierzig Prozent des entstandenen Mülls wurde energetisch verwertet und somit verbrannt.
Mögliche Lösungswege
Fachleuten zufolge könnte ein Weg sein, die herstellenden Unternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen, indem man etwa feste Vorgaben für Verpackungen macht, sodass diese einfacher zu recyceln sind. Ebenso könnte man ihnen vorschreiben, eine Mindestquote an bereits recyceltem Kunststoff, sogenanntem Rezyklat, zu verwenden. Eine weitere Möglichkeit wäre die Einführung einer Plastiksteuer.
Welche Verantwortung haben wir als Einzelpersonen?
Die Statistik zeigt: Wir produzieren immer mehr Plastikmüll und Verpackungen machen etwa die Hälfte davon aus. Das liegt vor allem daran, dass sich unser Konsumverhalten in den letzten Jahren deutlich geändert hat. Wir greifen häufiger zu vorverpackter Frischware und verzehren unser Essen auch mal außerhalb der eigenen vier Wände. Darüber hinaus beeinflusst der steigende Versandhandel die Höhe unseres Verpackungsverbrauchs – Verweis auf vorherigen Post zum Thema Onlineshopping.
Was also tun?
Statt auf Maßnahmen der Politik zu warten, können wir mit ein paar wertvollen Tipps ganz einfach selbst für eine Veränderung sorgen:
  • Eigene Einkaufsbehältnisse mitbringen und Einwegverpackungen so gut es geht vermeiden
  • Feste Kosmetika und Reinigungsmittel einkaufen
  • Leitungswasser trinken oder zumindest Mehrwegflaschen gegenüber Einwegflaschen bevorzugen
  • Lose statt vorverpackter Ware in den Einkaufswagen legen
  • Möglichst auf Fertigprodukte und To-go-Angebote verzichten
  • Nur das besorgen, was wirklich benötigt wird
  • Unterschiedliche Materialen bei Verpackungen, wie beispielsweise den Deckel von Joghurtbechern oder das Sichtfenster bei Brötchentüten, voneinander trennen und separat entsorgen