Autorin: Fee Widderich (Baltic Environmental Forum Deutschland)

Schadstoffe in Kleidung

Rund 6.500 verschiedene Chemikalien werden in der Textilindustrie eingesetzt, davon sind mindestens 224 Chemikalien gesundheits- und umweltgefährdend. Für 1 kg Kleidung werden durchschnittlich 1 kg Chemikalien für die Herstellung eingesetzt. Das ist enorm, wenn man bedenkt, dass wir Kleidung täglich auf unserer Haut tragen und somit unser Körper ständig den Chemikalien ausgesetzt ist. Von einigen Chemikalien wissen wir, dass sie krebserregend sind oder das Hormonsystem von Mensch und Tier negativ beeinflussen können. In einigen Regionen werden diese unzureichend kontrolliert und verschmutzen auch so das Trinkwasser und letztendlich die Meere.

Entlang der Produktionskette von Textilien haben wir es fast in jeder Phase mit Chemikalien zu tun. Betrachtet man das anhand von Baumwolle, beginnt es bereits mit der Pflanze, die mit Pestiziden behandelt wird, dann geht es weiter mit der Herstellung der Faser und der Aufbereitung des Textils. Dabei werden starke Säuren, Bleichmittel, Lösungsmittel, Farbstoffe und Waschmittel eingesetzt. Im letzten Produktionsschritt wird das Textil mit bestimmten Chemikalien aufgerüstet (veredelt), z.B. mit Flammschutzmitteln, Weichmachern oder wasser- /schmutzabweisenden Chemikalien. Auch beim Transport der Textilien von der Produktionsstelle bis ins Zielland, können Chemikalien in Form von Anti-Schimmel-Mitteln und Konservierungsstoffen eingesetzt werden, damit die Textilien bei einem langen Transport und den schwankenden Temperaturen auf dem Schiff keinen Schaden nehmen. Häufig wird hier das krebserregende Formaldehyd als Anti-Schimmel-Mittel verwendet.

Abbildung 1: Auswirkung von PFAS auf die menschliche Gesundheit (https://www.eea.europa.eu/publications/emerging-chemical-risks-in-europe/emerging-chemical-risks-in-europe/)

Wie wir sehen, werden Textilien im Laufe ihres Lebens mit vielerlei Chemikalien behandelt, die uns und der Umwelt schaden können. Unsere Haut ist unser größtes Organ und kann die Chemikalien durch das Tragen von Kleidung aufnehmen und weiter in den Körper transportieren. Einige Chemikalien, wie z.B. PFAS/PFC (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), die u.a. zur Imprägnierung eingesetzt werden, können sich im Körper ablagern und mit der Zeit ansammeln. Sie können eine Vielzahl von Krankheiten begünstigen und besonders bei Lebewesen, die sich noch in der Entwicklung befinden, negative Auswirken haben (s. Abb. 1).

Quellen

[1] https://www.quarks.de/umwelt/kleidung-so-macht-sie-unsere-umwelt-kaputt/

[2] https://www.greenpeace.de/sites/default/files/publications/i03971-20170718-greenpeace-flyer-mikrofaser.pdf

[3] https://www.greenpeace.de/publikationen/s02231-greenpeace-report-2018-detox-destination-zero.pdf

[4] https://www.eea.europa.eu/publications/emerging-chemical-risks-in-europe/emerging-chemical-risks-in-europe/

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