Autorin: Fee Widerich (Baltic Environmental Forum Deutschland)

Wie wird Plastik produziert?

Die Entstehung von Plastik beginnt mit Erdgas oder -öl. Bereits bei der Gewinnung dieser fossilen Ressourcen können durch die verschiedenen Verfahren (z.B. Fracking) schädliche Substanzen in die Umwelt gelangen (Plastikatlas, 2019, S. 16). Nach der Gewinnung von Erdöl wird dieses in der Raffinerie in verschiedene Bestandteile zerlegt, dabei entsteht insbesondere Rohbenzin, welches der häufigste Grundstoff für die Plastikherstellung darstellt. Im weiteren Verlauf wird Rohbenzin in weitere Bestandteile zerlegt, wie Kohlenwasserstoff-Verbindungen. Diese Bestandteile dienen zur Synthese von Plastik, dabei werden Moleküle miteinander verbunden, so dass eine Kette von Molekülen entsteht – ein sogenanntes Polymer. Es gibt verschiedene Verfahren zur Herstellung von Polymeren, bei denen unterschiedliche Kunststoffarten (z.B. PET, PVC, PP) entstehen (Focus). Damit das entstandene Plastik bestimmte Eigenschaften aufweist, um z.B. biegsam oder reißfest zu sein, werden zahlreiche Zusatzstoffe eingesetzt. So wird z.B. aus hartem PVC durch Einsatz von Weichmachern eine weiche Dichtung in Deckeln von Schraubgläsern. Durchschnittlich können Plastikprodukte ca. 7 % Zusatzstoffe enthalten (Plastikatlas, 2019, S. 16).

Grafik: PLASTIKATLAS | Appenzeller/Hecher/Sack, CC BY 4.0

Plastik und Klima

Die weltweite Plastikproduktion steigt stetig an: sie ist von 2 Millionen Tonnen im Jahr 1950 auf jährlich über 400 Millionen Tonnen gestiegen. Es wird davon ausgegangen, dass sie sich in den nächsten 20 Jahren noch einmal verdoppeln und bis Anfang der 2050er­Jahre vervierfachen wird. Im gesamten Lebenszyklus von Plastik werden Treibhausgase wie Methan, Kohlendioxid und weitere freigesetzt, die während der Produktion und bei der Entsorgung (z.B. Verbrennung) entstehen. Es wurde berechnet, dass die Produktion von Plastik bis 2050 bei den derzeitigen und prognostizierten Wachstumsraten einen Ausstoß von 52,5 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalent verursachen könnte. Die Summe erhöht sich auf 56 Gigatonnen unter Einbeziehung der Verbrennung von Plastikabfällen (Plastikatlas, 2019, S. 26-27). Der größte CO2-Fußabdruck von Plastik entsteht jedoch bei der Produktion, die hauptsächlich auf das Wachstum der Plastikproduktion in kohlebasierten Volkswirtschaften zurückzuführen ist, hierfür werden 6 % des weltweiten Kohlestroms eingesetzt. Der CO2-Fußabdruck hat sich von 1995 bis 2015 verdoppelt, er betrug im Jahr 2015 zwei Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent (CO2e), was rund 4,5 % der globalen Treibhausgasemissionen entspricht. Die EU und die Vereinigten Staaten nutzen zunehmend Plastik, das in kohlebasierten Volkswirtschaften hergestellt wird (Cabernard et al., 2022, 139-140).

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