Autor: Emily Carr (Baltic Environmental Forum Deutschland)

Was sind Ökobilanzen?

Ökobilanzen helfen bei der Entscheidung ein bestimmtes Produkt zu wählen, und zwar zeigen sie auf, wie umweltfreundlich dieses Produkt oder Material ist. Sie sind eine Bewertung der Umweltauswirkungen für den gesamten Lebenszyklus: kurz gesagt, Rohmaterialien bis Entsorgung! Während der CO2-Fußabdruck nur einen Aspekt, nämlich die CO2-Emissionen, berücksichtigt, fassen Ökobilanzen die Auswirkungen auf die Umwelt zusammen, um einen realen Überblick zu erhalten.

Was gehört dazu? Dies lässt sich wie folgt zusammenfassen: Was wird für die Produktion benötigt und was passiert bei der Entsorgung? Die am häufigsten betrachteten Kategorien sind Energieverbrauch, Rohstoffe und Wasserverbrauch sowie Emissionen und Abfälle.

Nachteile von Ökobilanzen

Ökobilanzen sind als Methode zur Entscheidungsfindung nicht überall beliebt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Produkt bei der Energienutzung gut abschneidet, aber ein hohes Abfallaufkommen hat, oder dass ein anderes Produkt zwar rohstoffintensiv ist, aber wenig Emissionen zur Folge hat. Diese verschiedenen Umweltauswirkungen müssen daher gegeneinander abgewogen werden, um eine klare Antwort bzw. Entscheidung zu finden. Dies ist leider sehr subjektiv und können ebenso von der Tagespolitik beeinflusst werden.

Allerdings kann man Ökobilanzen als gute Informationsquelle nutzen, um Entscheidungen für ein bestimmtes Produkt oder Material abzuwägen (z.B. nehme ich lieber eine Trinkflasche aus Edelstahl oder Glas). Da sie gute Zusammenfassungen von Umweltauswirkungen aufzeigen und in den meisten Fällen gründlichst recherchiert wurden sind.

Wie kann man Ökobilanzen effizient nutzen?

In einer kostenlosen Datenbank des Umweltbundesamts kann man einzelne Ökobilanzen für verschiedene Verpackungsmaterialien einsehen. Das ist großartig für Hersteller*innen, die Entscheidungen über die Produktion treffen, aber was ist mit dir als Verbraucher*in im Alltag?

Dies sind deine zwei besten Möglichkeiten:

  1. Nutze die sogenannten „vergleichenden“ Ökobilanzen. Diese bieten einen direkten Vergleich verschiedener Produkte und fassen zusammen, welches die umweltfreundlichsten Optionen sind. Häufig handelt es sich um Grafiken mit einer begrenzten Anzahl von Kriterien und einer Schlussfolgerung. Du kannst dann die Gewinner in verschiedenen Prioritätsbereichen klar erkennen und bist in der Lage, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Hier sind einige unserer Favoriten: Innoredux: Plastik Reduzieren
  2. Nutze Ökosiegel. Zertifizierungen wie der Blaue Engel von der Bundesregierung verwenden Ökobilanzen, indem sie entscheiden, welche Produkte sie fördern und zertifizieren wollen. Zudem ist ihr System, Produkte mit erkennbaren Siegeln zu versehen, viel verbraucherfreundlicher. Hier findest du zum Beispiel ihre zertifizierten umweltschonenden Mehrwegflaschen. Der Vorteil: sie haben die Daten bereits ausgewertet, so dass du diesen Zwischenschritt nicht durchlaufen musst – du verwendest Ökobilanzen dann indirekt. Wenn das Siegel deine Ansichten über die Prioritäten vertritt, sparst du dir zusätzliche Arbeit bei deinem Wocheneinkauf!

Quellen

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/produkte/oekobilanz

https://utopia.de/ratgeber/oekobilanz-mit-diesen-daten-wird-sie-erstellt/

https://ecochain.com/de/knowledge-base/oekobilanz-lca-kompletter-leitfaden-fur-anfanger/

Schützen Sie sich und die Umwelt! 

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