Chemikalienmanagement

Black Friday: mehr als ein Umweltproblem

Über den Black Friday freuen sich jedes Jahr alle Schnäppchenjäger.
Unzählige Kleidungsshops verkaufen ihre Ware einen Tag lang zu besonders günstigen Preisen.
Dass wir mit diesem Konsum nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer eigenen Gesundheit schaden, wissen viele nicht.

Chemikalien in Kleidung

Ein Kilogramm Kleidung wird mit ungefähr einem Kilogramm Chemikalien behandelt.
Deren Einsatz beginnt bereits bei der Produktion des Materials: Kunstfaser wird in einem chemischen Prozess aus fossilen Rohstoffen und chemischen Zusatzstoffen hergestellt.
Ein herkömmliches T-Shirt wird zudem gefärbt und vielleicht bedruckt oder sogar gebleicht.
Bei jedem dieser Prozesse kommen verschiedene Chemikalien zum Einsatz, die wir beim Tragen der Kleidung über die Haut in unseren Körper aufnehmen.
Auswirkungen auf unsere Gesundheit können sein:
Eine Schädigung des Hormonsystems, Stoffwechsel- und Wachstumsstörungen, eine Schwächung des Immunsystems, Organentwicklungsstörungen, Unfruchtbarkeit, Allergien und verschiedene Krebsarten.

Und was hat das mit der Umwelt zu tun?

Es gibt den Spruch, dass man die Trendfarbe des Jahres an der Farbe der Flüsse in China erkennt.
Außerhalb von Europa, wo ein Großteil unserer Kleidung hergestellt wird, gibt es weniger strenge Umweltrichtlinien bezüglich der Abwässer der Industrie. Viele Schadstoffe und Produktionsabfälle gelangen dort ungehindert ins Meer.
Die gleichen gesundheitlichen Auswirkungen, die uns betreffen, gelten auch für die Tiere. Sie können gefährliche Stoffe beispielsweise über die Nahrung aufnehmen. Durch die Nahrungskette sind ebenso Lebewesen außerhalb von Flüssen, Seen und Meeren davon betroffen.
Auch aus unserem Haushalt fließen Chemikalien in die Gewässer.

Bei jedem Waschgang lösen sich Chemikalien aus unseren Kleidungsstücken. Das erkennt man zum Beispiel daran, wenn ein T-Shirt nach mehreren Malen in der Waschmaschine eine blassere Farbe hat als vorher.
Kläranlagen sind nicht darauf ausgelegt, diese Stoffe zu filtern – sie gelangen oft ungehindert in die offenen Gewässer und fügen vielen Lebewesen Schaden zu.

Think before you buy!

Unsere Kleidung sollten wir mit Bedacht kaufen anstatt ständig den neusten Trends hinterher zu jagen.
Bei Textilien, die in der EU hergestellt wurden, kann man sicher sein, dass strengere Richtlinien eingehalten wurden, als beispielsweise bei einem Kleidungsstück aus Bangladesch.
Außerdem ist es ratsam, zu Naturfaser statt Kunstfaser zu greifen. Hier sollten Sie, wie bei anderen Kleidungsstücken auch auf Ökosiegel achten.
Vertrauenswürdig sind zum Beispiel der „Blaue Engel“, das „GOTS“ (=Global Organic Textile Standard) -Siegel oder „Naturtextil BEST“.
Vertrauen Sie auf Ihre Sinne – knallige Farben und chemische Gerüche sind ein Indiz für gefährliche Chemikalien.
Gut für die Gesundheit und die Umwelt ist es, Second Hand zu kaufen! Wenn ein Kleidungsstück viele Male gewaschen wurde, hat sich ein Großteil der Chemikalien bereits gelöst.
Die größte Kunst ist es allerdings, nur zu kaufen, was Sie wirklich brauchen.
Lassen Sie sich nicht von den vielen Sales verleiten – Ihrer Gesundheit und der Umwelt zuliebe!