Im Rahmen unseres Projektes KNOWING Climate werden Strategien entwickelt, wie die Landwirtschaft besser an die Folgen des Klimawandels angepasst werden kann und gleichzeitig zur Reduktion von Treibhausgasen beiträgt. Der Fokus liegt dabei auf verschiedenen Modellregionen. Wir arbeiten zum Beispiel sehr eng mit dem landwirtschaftlich geprägten Kreis Herzogtum Lauenburg zusammen, wo Herausforderungen wie Dürre, Starkregen und Bodenerosion bereits heute spürbar sind. Ziel des Projekts KNOWING ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Ansätze – etwa zu Bodenfruchtbarkeit, Humusaufbau als CO2-Senke und nachhaltigem Wassermanagement – in die regionale Praxis zu bringen und gemeinsam mit lokalen Akteuren weiterzuentwickeln.
Künstliche Intelligenz und innovative Automatisierungsprozesse können in diesem Zusammenhang große Chancen bieten: Sie ermöglichen eine präzisere Analyse von Umweltdaten, helfen beim frühzeitigen Erkennen klimabedingter Risiken wie Schädlingsbefall oder Trockenstress und unterstützen Landwirtinnen und Landwirte bei der Entscheidungsfindung. Solche Technologien können zentrale Bausteine moderner, klimaresilienter Landwirtschaft sein und so dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen effizienter zu nutzen und den CO2-Ausstoß zu senken.
Ein konkretes Beispiel stellt die Aussat über Drohnen dar. Dieses noch weitgehend unerforschte Vorgehen wird in der Theorie als nachhaltig und klimaschonend betrachtet, weil keine schweren Landmaschinen den Boden befahren – das verhindert Bodenverdichtung und schont Bodenlebewesen sowie Feldstrukturen. Zudem ersetzen Drohnen Diesel-betriebene Geräte durch Akkuantrieb und ermöglichen eine präzise, zeiteffiziente Aussaat auch auf schwer zugänglichen Flächen, wodurch Ressourcen eingespart und Emissionen reduziert werden. Im Kreis Herzogtum Lauenburg wurde die Aussat über Drohnen bereits von ein paar Betrieben getestet. Die Ergebnisse fielen gemischt aus: Ein Betrieb verwendete beispielsweise eine Saatenmischung, konnte aber leider keine positive Bilanz erzielen. Ein weiterer Betrieb setzte auf eine reine Senfsaat und konnte damit erste Erfolge verzeichnen.
Die Hintergründe für die unterschiedlichen Ausgänge der Experimente sind unklar, tiefergreifende Forschung ist notwendig. KI-basierte Anwendungen und Automatisierung müssen praxisnah getestet und weiterentwickelt werden. Ergebnisse jeglicher Art fließen in die regionale Klimaschutzarbeit ein und unterstützen die Entwicklung von Kriterien für eine klimafreundliche Landwirtschaft, etwa bei der Neugestaltung von Pachtverträgen.
Genau diesen Aspekt greift das Projekt KNOWING wieder auf: Durch die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung, technologischem Fortschritt und regionaler Praxis leistet das Projekt einen Beitrag zur Transformation im Zeichen des Klimawandels – und zeigt, wie digitale und datenbasierte Lösungen Teil einer nachhaltigen Zukunft sein können. Auch Künstliche Intelligenz und innovative Automatisierungsprozessen könnten Teil dieser Lösung sein.
